1. Ökologisches Profil- Besonderheiten unserer Kita
In Anlehnung an den situationsorientierten Ansatz greifen wir die Lebenswelt unserer Kinder im ökologischen Profil auf.
1.1 Das Montankonzept
Unsere Kindertagesstätte ist der erste Montan Kindergarten in Sachsen-Anhalt. Wir haben uns für das Montankonzept entschieden, da wir in einer Bergbauregion leben und somit unsere Heimatverbundenheit zum Ausdruck bringen. Die Kinder identifizieren sich mit ihrer Region, welche durch den Bergbau geprägt ist. Wir integrieren dieses Konzept in unseren Alltag. Die Begrüßung „Glück auf“ sowie das Singen des „Steigerlieds“ fördern das Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl.
Ähnlich wie im Bergbau gilt auch bei uns: „Wir brauchen kluge Köpfe“ und „nur wer gesund ist, kann den Alltag meistern“. Deshalb nimmt die gesunde Ernährung einen besonderen Stellenwert ein. Zur Stärkung des Immunsystems gehen wir täglich an die frische Luft, denn wir leben nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“.
Das Montankonzept beinhaltet des weiteren die Wichtigkeit der Energiequellen. Wir leben ressourcenorientiert und verantwortungsbewusst, indem wir beispielsweise den Müll trennen.
Das Montankonzept bereichert in vielerlei Hinsicht den Kindergartenalltag. Wir feiern Feste wie beispielsweise um den 01.07. rum den „Kinder-Bergmannstag“, am 04.12. den „Barbaratag“, unternehmen Tagebaurundfahrten und Spaziergänge zum Tagebau Profen. Des Weiteren werden wir bei Baggerüberfahrten mit dem MTW der MIBRAG abgeholt und dürfen daran teilhaben. Die MIBRAG ist einer der Hauptsponsoren von uns. Einmal im Jahr findet eine Vertragsunterzeichnung statt. Wir sind der „Notfallkindergarten“ für die Angestellten der MIBRAG.
1.2 Körper, Bewegung, Gesundheit
Dieser Bildungsbereich hat in unserer Einrichtung einen besonderen Stellenwert, denn dieser Bereich ist die Voraussetzung für eine optimale Entwicklung. Rennen, Laufen, Hüpfen, Springen, Steigen, usw. sind elementarische Bewegungsformen, welche die Kinder in den ersten Lebensjahren erlernen. Wir gehen von Bewegungsfreude der Kinder aus, welche sie in unserem großflächigen Garten mit vielen Gerätekombinationen ausleben und erweitern können. Bewegung ist ein Grundbedürfnis der Kinder, welches sie immer wieder ausüben. Mit jeder Wiederholung werden Bewegungen flüssiger, schneller, zielgerichteter und kräftiger. Durch individuelle Angebote animieren wir die Kinder zur Bewegung. Wir als Erzieher führen die Kinder in die Raum- und Materialnutzung ein, Leiten Spiele an und bereiten den Raum für die Kinder vor. Mit täglichen abwechslungsreichen Obsttellern, ungesüßten Tees, Frühsport sowie täglich viel Bewegung an der frischen Luft und bestmöglichen hygienischen Bedingungen gewährleisten wir diesen Grundstein für die optimale Entwicklung unserer Kinder. Wir schulen den Geschmackssinn der Kinder und führen sie mit dem „Probierkleks vom Essen“ und dem „Probierschluck vom Trinken“ an neue Speisen und Getränke heran. In unserer Einrichtung haben wir eine Kinderküche, in der wir mit den Kindern kochen und backen. So haben die Kinder die Möglichkeit unsere Nahrungsmittel mit allen Sinnen zu entdecken, wecken wir die Freude und Neugier am Essen und vermitteln den Kindern, dass auch ihnen unbekannte Speisen sehr köstlich sein können.
Die Kinder lernen was zur Vorbereitung des Kochens gehört, wie Hände waschen und Arbeitsmaterialien bereitstellen, sowie nach Rezepten zu kochen. Wie die Vorbereitung gehört auch das Aufräumen dazu, jedes Kind räumt seinen Arbeitsplatz auf. So erweitern die Kinder ihre Selbstständigkeit. Das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten ist uns sehr wichtig, so wird Gemeinschaftsgefühl und das Miteinander gefördert. Mit Tischdiensten (der Besteck und Essen austeilt), sowie Tischsprüchen führen wir die Kinder an Alltagsrituale heran. Zur Gesundheit gehört auch, dass die Kinder nach dem Mittagessen ihre Zähne putzen, sowie nach allen eingenommen Mahlzeiten, nach dem Toilettengang, und dem Freispiel ihre Hände waschen. Wir sind Teilnehmer des Projekts: „Clever in Sonne und Schatten“. Unsere Kinder lernen den Umgang mit der Sonnencreme, indem sie sich selber eincremen.
1.3 Babytreff
Der Babytreff ist ein weiteres besonderes Angebot unserer Kindertagesstätte, welcher einmal im Monat am Vormittag für eine Stunde stattfindet. Er erleichtert Eltern und Kindern den Einstieg in die Kita. Die Eltern präsentieren stolz die Entwicklungsschritte ihrer Kinder, welche zum Erfahrungs- und Informationsaustausch anregen. Gleichzeitig lernen sich alle näher kennen und erweitern somit ihr Beziehungsnetzwerk.
1.4 Interkulturelle Kommunikation
Ein weiterer Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit stellt der Bereich der Interkulturellen Kommunikation dar. Durch die Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen lernen wir unsere Heimat und die Dinge unseres Lebens besser zu schätzen und erkennen, dass es nicht allen Menschen auf der Welt so gut geht wie uns. Unser Lebensstandart und Bildung sind nicht selbstverständlich. Wir möchten erreichen, dass unsere Kinder weltoffen werden. Wir sehen jeden Menschen gleichwertig an und respektieren unterschiedliche Wertvorstellungen und kulturelle Orientierungen. Jedes Kind hat unabhängig seiner Herkunft das Recht auf Erziehung, Anerkennung, Zugehörigkeit und Bildung. Dabei spielt Gleichberechtigung bei uns eine große Rolle. Wir verfolgen das Ziel, dass ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft funktioniert.
2. Situationsorientierter Ansatz
Der Situationsansatz greift zielgerichtet Lebenssituationen von Kindern und deren Familien auf und macht sie zum Ausgangspunkt und zum Inhalt der pädagogischen Arbeit. Lebensweltorientiert und ganzheitlich verfolgt er das Ziel, Kinder zu bestärken, in Lebenssituationen selbstbestimmt, solidarisch und sachkompetent zu handeln. Das komplexe Leben der Kinder wird zum Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit.
„Das Ziel des Situationsorientierten Ansatzes besteht darin, die Kinder aktiv in ihren Selbstbildungsprozessen zu unterstützen und zu begleiten, damit diese ihre Selbst-, Sach-, und Sozialkompetenz auf- und ausbauen. Gleichzeitig geht es darum, die Ressourcen der Kinder zu wecken, um sie in den verschiedenen Entwicklungsbereichen zu fördern.
Praktisch bedeutet dies, die nachhaltige Entwicklung der Selbstständigkeit der Kinder, ihre Autonomie, ihre Partizipationsaktivität und ihr soziales Verhalten auf der Grundlage eines werteorientierten Verhaltens zu unterstützen.“ (Gebauer 2012)
Unsere Arbeit mit den Kindern geht von den sozialen und kulturellen Lebenssituationen der Kinder und deren Eltern aus. Wir finden die Schlüsselsituationen der Kinder heraus und eröffnen ihnen somit Zugänge zu Wissen und Erfahrungen. In unserem täglichen Zusammenleben findet die bewusste Auseinandersetzung mit Werten und Normen statt. Wir haben Regeln, die zusammen vereinbart werden und an die wir uns alle halten. Vor allem unterstützen wir die Selbstständigkeitsentwicklung der Kinder, indem sie das tägliche Kindergartenleben aktiv mitgestalten. Zum Beispiel durch gemeinsames Planen von Projekten, Spielen oder Festen. Sie sind unter anderem verantwortlich für die Essensvorbereitung („Tischdienst“), oder helfen jüngeren Kindern beim An- und Ausziehen. Die Kinder werden ermutigt, ihre Fantasie und schöpferischen Kräfte im Spiel frei zu entfalten. Kinder mit Behinderungen und unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen werden in die Kita integriert. Jeder hat die gleichen Chancen, egal welcher Herkunft oder Kultur, keiner wird ausgegrenzt. Unsere Arbeit beruht auf Situationsanalysen, daraus resultiert eine Planung, welche fortlaufend dokumentiert wird. Unsere Einrichtung soll eine lernende Organisation für die Kinder sein, in welcher sie frei mitbestimmen dürfen.
2.1 Bild vom Kind
Die Bedeutung vom Kind in familienergänzenden Einrichtungen hängt weitestgehend vom favorisierten pädagogischen Ansatz ab. Wir als Vertreter der pädagogischen Ansätze haben eine pädagogische Verantwortung, und sehen das Kind als Ausgangs- und Mittelpunkt des pädagogischen Handelns, d.h. wir arbeiten „kindkonzentriert“. In den ersten sieben Jahren ist ein Kind offen, bildsam und in mancherlei Hinsicht unfertig. Es hat ein gewisses Maß an Entwicklungskräften, welche zunächst die Sinnesorgane und das Gehirn ausformen.
Danach sind die Kräfte frei für die Bildung von Fantasie und Gedächtnis. In jeder Phase seiner Entwicklung hat das Kind ein Recht darauf, seine Fähig- und Fertigkeiten in seinem individuellen Tempo zu entwickeln. Jedes Kind ist ein wertvoller Mensch, eine eigenständige Persönlichkeit, ein Teil unserer Gesellschaft mit seiner eigenen Art der Weltauffassung und einem Recht auf eine eigene Zukunft. Wir begleiten das Kind ein Stück weit auf seinem Lebensweg. Auf dieser Reise stehen Achtung, Wertschätzung, Akzeptanz sowie das Vertrauen in die Fähigkeiten und die Entwicklungskräfte des Kindes im Vordergrund. Eine vertrauensvolle Basis zwischen Kind, Erzieherin sowie Eltern sehen wir als Ausgangsbasis für die optimale Entwicklung und Persönlichkeitsentfaltung des Kindes.
Für uns Erzieher ist die Aufgabe: „Hilf ihm, sich zu entwickeln.“ (vgl. © Holland + Josenhans 2008, S.126) Wir respektieren die soziale Herkunft, die Kultur, die Religion, die Staatsangehörigkeit sowie die Persönlichkeit des Kindes. „Bildung Elementar“ ist die Grundlage unserer pädagogischen Handlungen. In unserer pädagogischen Arbeit sehen wir das Kind niemals allein, sondern immer im Kontext seines Beziehungsnetzwerkes. Wir als Kita konzipieren den Rahmen, der unseren Kindern vielfältige Möglichkeiten zur Selbstentfaltung und altersgerechte Entscheidungsfreiheit bietet. Miteinander und voneinander Lernen stehen bei uns ebenso im Vordergrund, wie die ressourcenorientierte Arbeit. Des Weiteren fördern wir die Kinder, indem wir ihnen eine Umgebung schaffen, in der sie sich wohl und geborgen fühlen, denn dabei lernen sie am Besten. Darum soll die Beziehung zwischen uns Erziehern und den Kindern vertraut sein. Die kindliche Entwicklung sollte allseitig gefördert werden, indem wir Lerninhalte (kognitive, soziale, ästhetische,…) vielseitig präsentieren und möglichst mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen und Methoden (z.B.: Projektarbeit, Rollenspiel, musizieren,…) anwenden. Wir geben den Kindern eine optimale Lernumgebung, indem sie mit lebensnahen Situationen, wie Ausflüge in die Natur konfrontiert werden. Genügend Freispielzeit gestattet ihnen vielfältige Wahlmöglichkeiten. Wir orientieren uns an den Lebenswelten der Kinder, und vermitteln Kenntnisse und Fertigkeiten welche ihre Emotionen ansprechen. Es werden neue Erfahrungen durch Experimente und Forschen gesammelt und im Tagesablauf eingebracht. Denn Kinder lernen besser, wenn Neugier und Forschergeist geweckt sind. Sie erfahren viel Lob und Anerkennung, um ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln. Jedes Kind ist ein Individuum, welches auch so behandelt wird.
Es gibt vier Schwerpunkte:
2.2 Zielgruppe
Die integrative Kindertagesstätte Montalino betreut Kinder von 0 Jahre bis zum Schuleintritt unabhängig vom Geschlecht, der Staatsangehörigkeit, der Kultur, der Religion, sozialer Herkunft, körperlicher oder geistiger Einschränkungen. Durch das unterschiedliche Alter der Kinder ergibt sich folgende Gruppenstruktur, welche je nach Kinderzahl und Alter der Kinder variieren kann:
1. Gruppe: jüngsten Krippenkinder 0-2 Jahre
2. Gruppe: älteren Krippenkinder 2-3 Jahre
3. Gruppe: Kindergartenkinder 3-4 Jahre
4. Gruppe: Kindergartenkinder + Vorschüler 4-7 Jahre
2.3 Ziele der pädagogischen Arbeit
Kinder haben Rechte:
Sie haben das Recht auf: Gleichheit, Gesundheit, Bildung, elterliche Fürsorge, Privatsphäre, freie Meinungsäußerung, Schutz im Krieg, Schutz vor Gewalt, Spiel und Freizeit und Betreuung bei Behinderung.
Freie Entfaltung der persönlichen Fähigkeiten & Fertigkeiten
Sozialisation der Kinder als Mitmenschen mit eigenen Interessen, Bedürfnissen und Rechten
Unterstützung & Förderung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Individuen
2.4 Integration und Inklusion
In unserer Kindertagesstätte spielen und lernen Kinder mit und ohne Beeinträchtigung von- und miteinander. Beeinträchtigungen können unter anderem im motorischen, psychischen, sensorischen, sprachlichen, kognitiven, emotionalen oder im sozialen Bereich auftreten. Durch gezielte Beobachtungen und Analysen werden individuelle Förderkonzepte gemeinsam mit anderen Professionen (Psychologe, Sprachtherapeut…) erstellt.
Integration bedeutet für uns:
Inklusion bedeutet für uns:
„Inklusion bietet schlichtweg jedem Menschen die Möglichkeit, sich gleichberechtigt und vollständig an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen.
Und zwar besteht diese Möglichkeit für jeden Menschen…
Inklusion betrifft also keineswegs nur Menschen mit Behinderungen, sondern z. B. auch Kinder und Jugendliche mit besonderen Herausforderungen, Migranten, Senioren und viele mehr...“
3. Arbeitsschwerpunkte
3.1 Kontaktaufnahme
Die Eltern können uns während unserer Öffnungszeiten persönlich, telefonisch, per Mail oder per Post erreichen. Nach dem der „Erstkontakt“ hergestellt wurde, wird ein Termin zum Informationsgespräch vergeben. In diesem Gespräch werden die Satzung, die Hausordnung sowie alle wichtigen und individuellen „Dinge“ bezüglich des Kindes besprochen. Anschließend haben die Eltern die Möglichkeit unsere Einrichtung besser kennenzulernen und Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Nach diesem Informationsgespräch erhalten die Eltern den Betreuungsvertrag. Ab August hat jedes Kind, ab 3 Jahre, einen Anspruch auf einen Ganztagsplatz. Vor der Aufnahme des Kindes sind eine ärztliche Bescheinigung, sowie der vollständige Impfausweis über die gesundheitliche Eignung des Kindes vorzulegen.
3.2 Eingewöhnung
Die Eingewöhnung erfolgt nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell.
3.3 Gruppenarbeit/ pädagogische Angebote
Wir orientieren uns an den Bildungs- und Erziehungsrichtlinien: „Bildung: elementar- Bildung von Anfang an“ von Sachsen-Anhalt. Die 9 Bildungsbereiche sind miteinander verknüpft und gehen ineinander über. Die Bildungsbereiche sind:
„Die Aufgliederung der Bildungsprozesse von Kindern nach Bildungsbereichen ist eine Methode, die dabei unterstützt, herauszufinden, was Kinder in einer bestimmten Situation oder auch situationsübergreifend und über einen längeren Zeitraum interessiert. Dazu ist die fragende und forschende Haltung der pädagogischen Fachkräfte zunächst Bedingung. Die Bildungsbereiche dienen jeweils als eine „Brille“, durch die auf die umfassenden Bildungsprozesse von Kindern geschaut werden kann.“ (vgl. Bildung: elementar- Bildung von Anfang an)
Täglich wird mindestens ein pädagogisches Angebot, welches auf die jeweiligen Altersstufen abgestimmt ist, angeboten. Die Erzieherinnen motivieren die Kinder aktiv am Angebot teil zu nehmen, zwingen diese aber nicht. Die Thematiken orientieren sich hierbei am Interesse der Kinder. Einige Angebote wachsen zu Projekten heran. Kleine Projekte werden in den einzelnen Gruppen geplant und durchgeführt, größere Projekte sind gruppenübergreifend. Projekte dienen auch zur Vorbereitung der erlebnisreichen und festlichen Höhepunkte im Jahr. Neben Geburtstagsfeiern und den traditionellen Festen (Fasching, Ostern, Kindertag, Oma- Opa – Tag, Halloween, Nikolaus, Weihnachten, …) gibt es auch kindergartenspezifische Feste wie beispielsweise den Kinderbergmannstag, Zuckertütenfest, Verkleidungsfest, Indianerfest, Teddy- und Puppengeburtstag, und vieles mehr, welche jedes Jahr besondere Höhepunkte sind.
3.4 Das Spiel
Neben den pädagogischen Angeboten kommt dem „Spiel“ in unserer Kindertagesstätte eine gleichwertige Bedeutung zu, denn das Spiel ist die Haupttätigkeit eines jeden Kindes und verkörpert Lebensfreude. Es dient der Entdeckung des eigenen „Ichs“, der Welt des Kindes, der Geschehnisse und Situationen, des Begreifens der Beobachtungen und Erlebnisse des Alltages. Das Spiel ist von ganz entscheidender Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes. Es ist der Nährboden für einen darauf aufbauenden Erwerb von notwendigen schulischen sowie beruflichen Fähigkeiten und der daraus resultierenden Schulfähigkeit. Das Spielen dient dem Forschen, Entdecken sowie dem Annähern an noch unbekannte Dinge. Gleichzeitig befriedigt es den Bewegungsdrang. Es regt zum kooperativen und aktiven Handeln an, unterstützt und fördert die Entdeckung von Ressourcen und Begabungen. Das Kind erlebt die Wechselwirkung zwischen aktiven Einsatz und passiven Geschehen lassen. Gleichzeitig unterstützt das Spiel die Lernfreude, die Lernmotivation und somit die Neugierde. Deshalb schaffen wir in unserer Kindertagesstätte Raum, Zeit, Materialien, eine anregende Umgebung mit vielfältigen Angeboten und eine vertrauensvolle Atmosphäre, um den emotionsgeladenen, kreativen und phantasievollen Spielen des Kindes den notwendigen Freiraum im Kindergartenalltag zur Verfügung zu stellen.
3.5 Vorschule
Die Vorschule ist eine gezielte Förderung der Vorschulkinder zur Vorbereitung auf den Schulalltag. Jedes Kind besitzt eine Federmappe mit Stiften, Spitzer, Lineal, Leim und Schere sowie einen eigenen Vorschulhefter, indem die Vorlageblätter für Mal-, Rechen- und Schreibübungen abgeheftet werden. Dadurch wird der sorgsame Umgang mit Arbeitsmaterialien trainiert. Das Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lernen, Lauschen“ wird in die Vorschule integriert.
Themen der Vorschule sind beispielsweise:
• Schulung der Grob- und Feinmotorik
• Räumliche Orientierung
• Mengenlehre (Geometrische Figuren erkennen
zuordnen, vergleichen und zeichnen)
• Erfassen von Geschichten und Bildern
• Schreibübungen
• Schleife binden
• Das Vorstellen der eigenen Persönlichkeit (Adresse, Geburtstag usw.)
Durch den engen Kontakt mit der Grundschule Tröglitz und der Sekundarschule Reuden, haben wir die Möglichkeit diese Schulen jederzeit zu besuchen und an übergreifenden Kita-Schulprojekten teilzunehmen. Dies ermöglicht den Kindern einen Einblick in den Schulalltag und macht sie mit Schülern und Lehrern vertraut, sodass ein optimaler Übergang von Kindertagesstätte zu Schule gegeben ist.
3.6 Elternarbeit
Unsere Kindertagesstätte sieht das Kind immer im Kontext seines Beziehungsnetzwerkes, zu welchem die Eltern, Geschwister, Großeltern sowie weitere Familienangehörige gehören. Wir leisten familienunterstützende Arbeit und integrieren die Familie des Kindes bestmöglich in den Kindergartenalltag. Die Familienangehörigen haben einen täglichen Zugang zu den Räumlichkeiten der Einrichtung. Tür- und Angelgespräche über die Befindlichkeit des Kindes werden zu den Bring- und Abholzeiten zwischen den Erziehungsberechtigten und den Erzieherinnen ausgetauscht.
Elterngespräche bezüglich der Entwicklung des Kindes, welche auf umfangreichen Beobachtungen und Dokumentationen basieren, werden regelmäßig angeboten. Die Erzieherinnen gestalten die pädagogische Arbeit transparent, indem sie Wochenpläne, Jahresübersichten mit bevorstehenden Festlichkeiten erstellen und diese aushängen sowie Bastelnachmittage anbieten. Das ehrenamtliche Engagement der Eltern zeichnet unsere Kindertagesstätte aus. Eltern organisieren Feste, werden in den Alltag einbezogen, und äußern ihre Anregungen und Vorschläge und setzen diese um.
3.7 Beispiel für einen Tageszeitplan der ältesten Gruppe
Uhrzeit Tätigkeit
Dieser Tageszeitplan stellt einen Rahmen dar und verleiht somit dem Alltag eine Struktur. Rituale und Regelmäßigkeiten bieten den Kindern Sicherheit, Geborgenheit und stellen die Grundvoraussetzung für eine optimale Entwicklung dar. Natürlich kann es durch beispielsweise Festlichkeiten zu kleinen flexiblen Veränderungen, welche alters- und entwicklungsentsprechend sind, kommen. Die Tageszeitpläne der jüngeren Gruppen sehen ähnlich aus. Allerdings nehmen die hygienischen Maßnahmen mehr Zeit in Anspruch. Die Gruppen gehen gestaffelt an die frische Luft, damit ein reibungsloser Ablauf im Bad und in der Garderobe gewährleistet werden kann.
4. Arbeitsprinzipien
4.1 Freiwilligkeit/ Ehrenamt
Die Eltern entscheiden, nach dem Wunsch- und Wahlrecht §5 SGBVIII und §3b KiFöG, gemeinsam mit ihrem Kind, ob sie Mitglied der Elterninitiative werden möchten. Somit entscheiden sich unsere Eltern vorzeitig und freiwillig für unsere Kindertagesstätte. Eltern und Mitarbeiterinnen engagieren sich ehrenamtlich. Familienangehörige organisieren Feste, bringen neue Ideen ein, begleiten uns bei Ausflügen, spenden Spiel- und Dekorationsmaterialien und unterstützen uns im Alltag. Die Mitarbeiterinnen organisieren Bastelnachmittage, Feste, den Babytreff sowie Ganztagsausflüge in ihrer Freizeit. Grundlage für das Ehrenamt ist die gegenseitige Wertschätzung, das gute Vertrauensverhältnis sowie die kurzen Wege der Absprache. Ohne das Ehrenamt währen viele kreativen Vorschläge und Feste in dieser Qualität nicht umsetzbar.
4.2 Parteilichkeit
Jedes einzelne Vereinsmitglied steht hinter dieser Konzeption und arbeitet stets parteilich für diese Einrichtung. Gemeinsam machen wir uns stark, motivieren uns gegenseitig, kämpfen für den Erhalt der Kindertagestätte und feiern unsere Erfolge.
4.3 Verschwiegenheit
Aus datenschutzrechtlichen Bestimmungen sind die Fachkräfte zur Verschwiegenheit bezüglich der persönlichen Daten verpflichtet und dürfen diese nur unter Zustimmung der Personensorgeberechtigten und gegebenfalls des Kindes an Dritte weiterleiten. Diese Zustimmung muss in Form einer schriftlichen Schweigepflichtsentbindung geschehen, welche vom Personensorgeberechtigten und der zuständigen Fachkraft zu unterschreiben ist. Nur bei akuter Kindeswohlgefährdung §8a SGBVIII dürfen die Daten bei fehlender Mitwirkung oder fehlender Erreichbarkeit der Personensorgeberechtigten auch ohne Zustimmung an das Jugendamt zur Gefahrenabwehr weitergeleitet werden.
4.4 Partizipation – Mitbestimmungsrecht
Die Kinder werden stets bei Entscheidungen im Alltag einbezogen und altersentsprechend beteiligt. Dies bedeutet, dass alle Schritte des Alltages und wichtige Entscheidungen mit den Kindern gemeinsam im Voraus besprochen werden. Dies schafft Transparenz und verstärkt die Vertrauensbeziehung zwischen Mitarbeiterteam und Kind.
5. Rahmenbedingungen
5.1 Träger
Am 15.12.2010 gründete sich der Verein, Elterninitiative Kindertagesstätte Montalino Draschwitz e.V., welcher das Vereinsziel der Förderung und Betreibung gemeinschaftlicher Erziehung nach pädagogischen Inhalten in der Kindertagesstätte verfolgt. Die Elterninitiative entstand aus der Not heraus. Denn der Kindertagesstätte Draschwitz drohte die Schließung. Doch dies nahmen die Eltern nicht hin und gründeten somit die erste freie Kindertagesstätte unter Elternträgerschaft in der Gemeinde Elsteraue. Die motivierten Eltern haben Kraft, Mut und zeigen, dass man gemeinsam viel erreichen kann und leben nach dem Motto „ Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“. Unsere integrative Einrichtung ist der erste Montan-Kindergarten Sachsen-Anhalts. Beginn der freien Trägerschaft war der 01.08.2011 mit 11 Kindern. Heute (2020), fast 10 Jahre später, sind es 38 Kinder. Doch nicht nur die Kinderzahl stieg, sondern auch die Mitgliederzahl des Vereins. Am 30.09.2014 zogen wir auf Grund struktureller Veränderungen der Gemeinde Elsteraue von Draschwitz nach Reuden.
5.2 Gesetzlicher Auftrag
Die gesetzlichen Grundlagen einer Kindertagesstätte befinden sich im SGBVIII, wobei dem §8a hierbei eine besondere Wichtigkeit zugesprochen wird. Weitere wichtige Gesetzmäßigkeiten, welche die Förderung von Kindertageseinrichtungen regeln, sind:
Alle weiteren gesetzlichen Grundlagen resultieren aus den jeweiligen Kita-Gesetzen der Länder. Da sich unserer Einrichtung in Sachsen-Anhalt befindet, gelten für uns folgende Gesetzmäßigkeiten:
Auserwählte wichtige Gesetzmäßigkeiten aus dem KiFöG:
Eine weitere Arbeitsgrundlage stellt der Bildungsplan „Bildungsprogramm für Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt. Bildung: elementar – Bildung von Anfang an“ dar.
5.3 Lage und Einzugsgebiet
Die Kindertagesstätte „Montalino“ befindet sich in einer Villa in Reuden, im ländlichen Raum der Gemeinde Elsteraue. Vorteil der Lage ist die gute Infrastruktur. Die B2 ist eine sehr befahrene Straße, welche das Dreiländereck Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verbindet. Folglich haben wir nicht nur Kinder aus dem umliegenden Einzugsgebiet, sondern auch aus Zeitz.
5.4 Öffnungszeiten
5.5 Kapazität
Wir haben eine Kapazität von 43 Kindern:
5.6 Personelle Ausstattung
Unser Team besteht aus:
Praktikant/innen werden sehr gern unterstützt und sind eine Bereicherung des Kindergartenalltages.
5.7 Räumlichkeiten
Unsere Einrichtung befindet sich in einer Villa. Vom liebevoll gestalteten Kellerbereich auch Kaue genannt, in welchem sich unsere Garderobe befindet, gelangt man über eine Treppe in die verschiedenen Räume unserer Kindertagesstätte.
Kellerbereich:
Erdgeschoss:
1.Etage:
Unser großzügiger und liebevoll gestalteter Garten beinhaltet:
6. Kooperation und Vernetzung
Kooperationen und Vernetzungen dienen dem Erfahrungs- und Informationsaustausch der verschiedenen Professionen. Sie beleben den Kindergartenalltag und gestalten die Zusammenarbeit bezogen auf Unterstützungsmaßnahmen effektiver. Die Einrichtung ist bestrebt, dieses Netzwerk an Kooperationspartnern auszubauen und noch engmaschiger miteinander zu verknüpfen, sodass im Bedarfsfall schnell die richtigen Ansprechpartner kontaktiert werden können.
Kooperationspartner sind:
Zusammenarbeit im Team:
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen:
6.1 Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit dient der Transparenz über das vorhandene Angebot und verfolgt gleichzeitig das Ziel der Bekanntmachung unserer Einrichtung über die Landesgrenzen hinaus.
Formen der Öffentlichkeitsarbeit sind:
7. Qualitätsentwicklung
Die Qualität der Kindertagesstätte Montalino wird durch:
8. Finanzierung
Seit August 2013 werden wir zu 100% von der Gemeinde sowie vom Landkreis gefördert. Für die Deckung aller Kosten werden Eigenmittel benötigt, welche aus Spenden, Mitglieds- und Elternbeiträgen, Unterstützung durch Förderer, das Ehrenamt oder aus weiteren finanziellen Quellen resultieren.